PERSPEKTIVWECHSEL

Das Leben ist bezaubernd - man muss es nur durch die richtige Brille sehen. - Alexandre Dumas


Wenn man sich scheiße fühlt, dann ist man ja irgendwie auch immer in sich selber gefangen. Das ist wie diese dämliche "Ohne dich ist alles doof" Schäfchenkarte: Baum doof, Krabbelkäfer doof, ich doof ... Es fehlt hier noch die Anmerkung: Karte doof! Jedenfalls fühlt man sich genau so, wenn einfach nichts funktioniert und man im Strahl kotzen könnte. 

Und auch, wenn jeder ein Recht auf die eigenen Probleme hat und man sich ruhig auch mal ordentlich selbst bemitleiden und suhlen darf, vergisst man hierbei oft, dass es anderen Menschen eventuell viel viel schlechter geht - und das vielleicht sogar dauerhaft. Natürlich ist das Leben kein Wettbewerb der Kategorie "Mir geht es aber am ALLERschlechtesten", es ist viel eher ein Balanceakt, mit den Problemen, die man hat, würdevoll und konstruktiv umzugehen. Daher ist ein Perspektivwechsel manchmal das gesündeste und schlauste, was man in solchen Situationen tun kann. Und sich mal bewusst zu werden, dass manche Menschen nicht "nur an ein paar schlechten Gefühlen" zu knabbern haben, sondern in ihren Leben mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert werden und sie meistern. Es gibt Probleme, die kann man "sehen", viele sieht man auch nicht.

Ich habe den YOUTUBE Kanal LEEROY WILL'S WISSEN zufällig entdeckt und bin wirklich begeistert, wie gut es Leeroy (der selber im Rollstuhl sitzt) gelingt, uns durch seine richtig netten und respektvollen Interviews mit interessanten Menschen dabei zu helfen, über den Tellerrand zu schauen. Vielleicht hilft es dir ja auch? 









Zwei Menschen können exakt dasselbe anschauen und zwei vollkommen unterschiedliche Dinge sehen!

Kommentare: 2
  • #2

    p6majo (Freitag, 10 Januar 2020 20:46)

    Hallo Annika,

    ich lese Deine Soulkanguruh-Sprünge sehr gern. Oft dreht es sich ja um das Thema Liebe. Deshalb würde ich an dieser Stelle gern eine provokante These in den Raum stellen. Ich bin kein Philosoph und habe auch keinen fundierten Hintergrund für meine These. Es sind einfach nur Gedanken und Du kannst den Kommentar jederzeit wieder entfernen (hoffe ich).

    Was ist Liebe?
    Kurz: Es gibt zwei Säulen der Liebe, alles darüber hinaus ist eine gesellschaftliche, moralische und romantische Überhöhung bzw. Glorifizierung.

    1. Säule: Die sexuelle Anziehung zwischen zwei Menschen, getriggert durch Schemata, biochemische Botenstoffe und eventuell Verhaltensmuster, die es uns ermöglichen sollen, einen möglichst geeigneten Paarungspartner zu finden.
    2. Säule: "kin selection" --- kurz: das durch Evolution selektierte Verhaltensmuster, sich um Kinder und nahe Verwandte bis hin zu Selbstaufgabe zu kümmern und zu sorgen.

    Beide Säulen sind bei den meisten Tierarten auf der Welt zu finden und meiner Meinung nach die Essenz von all dem, was wir als Liebe bezeichnen. Alles andere ist der Versuch, uns Menschen zu etwas Besonderem zu machen (was wir meiner Meinung nach aber nicht sind), oder aber ein moralischer Überbau oder netter formuliert, allgemein akzeptierte Wertvorstellungen, um unser Handeln in gesellschaftlich-konforme Bahnen zu lenken. Allerdings sind diese Wertvorstellungen nicht immer mit den Säulen 1. und 2. vereinbar, was die Ursache für das meiste "Liebesleid" auf dieser Welt sein könnte.

  • #1

    Teale (Sonntag, 22 September 2019 02:53)

    You're a legend Annika. Love your words and the pictures used.